Abt.: Schleimer
Von Kräutern und Schnecken
Kleingärtner sind ja zumeist ruhige und zufriedene Zeitgenossen. Manchmal etwas drollig, manchmal engstirnig. Andere sind aufgeschlossen und gastfreundlich. Es gibt revolutionäre und stockkonservative. Junge genau so wie alte. Sie sind unterschiedlich wie der Tag und die Nacht.
Was sie aber alle eint, dass ist der Hass auf die Nacktschnecke. Da gibt es nur schwarz... und schwarz. Kein weiß und keine Grauzone.
Und wenn irgend welche Hippies was von friedlicher Koexistenz und lass der Schecke einen Salat und ernte den anderen, salbadern, dann schwillt dem Gärtner der Kamm und die Schlagader pulst. Mit Schnecken ist kein Zusammenleben möglich. Sie sind nicht bereit für Verhandlungen. Nicht für Kompromisse und auch nicht für Friedensangebote. Denn die Schnecke frisst den einen Salat UND den anderen. Und wenn du noch 10 im Beet hast, dann die auch.
Doch nicht nur Salat fressen die Schleimer. Sie gehen auch an Kräuter.
Kräuter, die von Schnecken gefressen werden.
Neben allerlei Gemüse muss ich auch immer wieder die schmerzvolle Erfahrung machen, dass Schnecken zwar mit Sicherheit keine Feinschmecker sind, sich aber trotzdem gerne mit manchen Kräutern den Bauch voll schlagen. Von den Kräutern bleiben dann nur noch ein paar traurige Zweiglein oder ein kaum wahrnehmbarer Strunk übrig.
Kräuter, die von Schnecken angefressen werden.
Dann gibt es Kräuter, die zwar von Schnecken angefressen werden, die aber entweder nicht lecker genug sind, um ratzekahl gefressen zu werden oder einfach schneller wachsen, als die Schnecken fressen können.
...wobei letzteres halte ich für eine gewagte Vermutung, weil Schnecken ein ums andere Mal unter Beweis stellen, dass sie verdammt schnell fressen können.
Kräuter, die nicht von Schnecken gefressen werden.
Und - man glaubt es kaum - es gibt auch Kräuter, die scheinbar oder tatsächlich von Schnecken verschmäht werden.
[Update]: Weil ich gerade gescholten wurde:
Ich muss dich schelten. Man kann nicht alle Schnecken ablehnen. Es gibt auch noch die Schnegel und die Weinbergschnecken und die Schnirkelschnecken. Hier ist ein differenzierter Blick angeraten. Hier tut Aufklärung Not!!
Da hat die Schelterin absolut Recht. Daher muss ich etwas konkretisieren: Dieser Artikel bezieht sich auf die Spanische Wegschnecke, denn vor allem die ist dem Gärtner und auch dem Landwirt ein Graus.