Abt.: Warum wir aussterben müssen

UN gegen Plastikmüll

Tatsächlich ist es ja so, Kunststoff braucht sehr, sehr lange um zu verrotten. Das ist bekannt. Eine achtlos weggeworfene Colaflasche liegt zum Beispiel noch da, wenn der achtlose Wegwerfer schon lange Kompost ist.

Und es ist eine Binsenweisheit, dass mehr Kunststoff nicht zu weniger Kunststoffmüll führt. Die älteren unter uns werden sich noch erinnern, wenn man die Plastiktüten vom Einkauf in eine Küchenschublade stopft, dann quillt diese irgendwann über. Die Plastiktüten verschwinden nicht einfach.

Wenn ein Erfrischungsgetränkehersteller verkündet, er würde von nun an Papphalme statt Trinkhalme aus Kunststoff an seine Trinktüten pappen, dann soll man das nicht feiern, sondern benennen, was es ist: Augenwischerei.

Der Trinkhalm selbst ist nicht das Problem. Das Problem ist: Der Halm steckt in einer Kunststoffhülle, die klebt an einem Kunststoffgebinde das in einer Kunststoffumverpackung steckt. Viel Müll für wenig Getränk.

Es ist übrigens nicht so, dass nicht jedes Land für sich jeder Zeit gegen die inflationäre Produktion von Plastikmüll vorgehen könnte. In manchen Bereichen wäre das sogar vergleichsweise einfach. Man muss nur wollen. Da braucht es keine UN dafür.

Milch ab sofort nur noch in Mehrwegflaschen.
Erfrischungsgetränke ab sofort nur noch in Mehrwegflaschen.
Ebenso Säfte, Milchprodukte wie Sahne, Joghurt oder Pudding.
Ohne Ausnahme. Pfand drauf und gut.

Was passiert, ist hingegen genau das Gegenteil. Es wird sich bemüht, wo es nur immer geht, noch etwas Plastik extra unter zu bringen.

An den Getränkekarton einen Plastikausgiesser. In das Postpaket etwas Kunststoffchips als Füllmaterial. Obst wird portionsweise eingeschweisst. Fleisch, Gemüse und Fisch auch. Spielzeug, Messergriffe, Funktionskleidung. Ein paar Brösel passen auch in Salben und Cremes.

Und weil dass noch immer nicht reicht, werden vollkommen sinnfreie Dinge wie der Fidget Spinner aus Kunststoff gegossen.

Es muss also darum gehen, die Herstellung von Kunststoff herunter zu fahren und einzustellen, wo immer möglich. Denn nur ein Kunststoff, der nicht hergestellt wird, muss anschließend nicht entsorgt, recycled oder aus dem Meer gefischt werden.

Je drängender das Problem mit dem Kunststoffabfall wird, umso mehr davon produzieren wir. Da wird die Menge, schwubbs, einfach mal verdoppelt. Da wird uns auch die UN nicht helfen.

Einen Nachsatz habe ich auch noch:

Seit einiger Zeit sind die Plastikdeckel an Flaschen und Tüten so fest gemacht, dass sie beim Trinken oder Ausgiessen im Weg rum gehen. Das ist nervig und nicht zuletzt unhygienisch. Damit die Deckel nicht im Gelände landen. Weil der moderne Mensch nicht mehr in der Lage ist, die Deckel, einmal geöffnet, wieder sauber zu zuschrauben. So wird uns gesagt. Denn die Wirtschaft tut ja was für die Umwelt.

Echt jetzt? Wie wäre es denn damit: Die Gebinde werden nur mit korrekt festgeschraubten Deckel zurück genommen. Kein Deckel, kein Pfand. Basta.

Oder noch viel besser: Stellt einfach keine Plastikverschlüsse her.