Umweltsau

Trennen für die Umwelt

Die einen pappen Kunststoff und Pappe zusammen, die anderen sollen das dann wieder auseinander pfriemeln.

Ich kann mich noch recht gut an ein Konzept erinnern - ganz aus den Frühzeiten des Tetrapacks - da bestanden Milch- und Saftkartons einfach nur aus... ja, aus was eigentlich. Das war eigentlich schon immer irgendwie ein Verbundmaterial aus Pappe und Kunststoff und Metall.

Diese Tetrapacks standen in Konkurrenz zu Flaschen - also wieder befüllbaren Pfandflaschen - und reinen Kunststoff-Schlauchbeuteln. Bis jemand eine Studie aus der Tasche zog, die belegt hat, dass der Tetrapack vom Umweltgesichtspunkt allen anderen Verpackungen überlegen sei. Der Schlauchbeutel ist aus den Supermarktregalen verschwunden, die Flasche fristet ihr Nischendasein vorwiegend in Bioläden.

Aber zurück zum eigentlichen Aufreger. Die ursprünglichen Tetrapacks ließen entweder durch geschicktes Knicken der Verpackung, abreißen eines perforierten Zipfels oder unter Zuhilfenahme einer Schere einfach öffnen. Hat geklappt. Jahre lang, Jahrzehnte lang.

Und plötzlich kam jemand auf die Idee, man könnte auf die Kartonagen noch ein Stückchen Plastik extra pappen. Lustige und kreative Konzepte wurden erdacht. Mit Lasche zum Abreißen, Pfropfen zum Aufreißen und ausgefeilte Mechaniken, die selbsttätig Löcher in die Packung stanzen. Hut ab vor Ingenieurs- und Erfindergeist.

Letztlich war es jedoch nur ein Stückchen Plastik extra. Ein Stückchen, das nach einmaliger Nutzung entsorgt und verbrannt werden musste. Das stößt dem mülltrenngewohnten Verbraucher natürlich auf. Und schon mahlen die Mühlen des geschickten Marketings. Nein, es werden nicht die überflüssigen Kunststoffverschlüsse weg gelassen, vielmehr wird der Verbraucher aufgefordert, den Verschluss vom Karton zu trennen und getrennt zu entsorgen.

Leute, he, ich glaub, die wollen uns verarschen.