Wissenswertes und Binsenweisheiten
Rund um die Bohne
Man kennt sie, als Feingemüse aus der Dose oder dem Glas: Die Bohne
Doch die Bohne kommt weder in der Dose, noch im Glas auf die Welt. Auch nicht tiefgefroren. Das ist dem modernen Menschen oft nicht recht bewußt.
Die Bohne kommt als Busch- oder Stangenbohne auf die Welt. Wobei die Buschbohne tatsächlich am Busch hängt, die Stangenbohne jedoch keineswegs an der Stange. Das sagt man nur so, weil sich die Bohnenranken gerne an Stangen dem Himmel entgegen ranken. Sie ranken sich aber auch an allem anderen entlang, was sonst irgendwie einen Weg nach oben verspricht. Da sind sie nicht wählerisch.
Und jetzt noch ein, zwei Dinge, die gemeinhin nicht so geläufig sind. Eins, das mehr so in die Kategorie "Unnützes Wissen" fällt und eins, dem man durchaus Beachtung schenken sollte.
Das eine kommt aus dem Umfeld "Bohne ist nicht gleich Bohne". Das erschließt sich schnell, wenn man die traurigen Grünlinge im sabberigen Bahnhofskneipensalat mit der unabdingbaren Zutat zu einem Chili con Carne vergleicht. Doch dieser Vergleich soll hier nicht im Mittelpunkt stehen. Vielmehr geht es um blaue Bohnen - nicht um die aus dem Western, die haben nämlich herzlich wenig mit dem Gemüse aus diesem Artikel gemein.
Hier die Info, mit der man auf jeder Öko-Bio-Party punkten kann: Blaue Bohnen werden beim Kochen grün.
Das ist eigentlich schade, weil dabei der ganze optische Effekt im Suppentopf verpufft. Aber interessant ist das schon. Oder nicht?
Das andere - und jetzt aufgemerkt - sollte man tunlichst beachten, wenn man versucht ist, in eine fette, frisch geerntete Bohne zu beissen. Denn rohe Bohnen sind voll mit Phasin und Phasin, das möchte man nicht in der Blutbahn haben. Auch dann nicht, wenn man ansonsten recht offen für natürliche oder naturidentische Halluzinogene ist. Phasin ist nämlich kein Halluzinog. Phasin verpappt die roten Blutkörper und mach mächtig Aua in Kopf und Bauch. Kotzen und Kacken inklusive. Also besser nicht machen.
Sind die Bohnen wenigstens zehn Minuten gekocht, ist das Phasin fort.Blanchieren reicht nicht. Blanchiert man Bohnen - etwa weil man sie einfrieren will - dann bitte nicht das Wasser schlabbern, im Wasser ist dann nämlich auch ordentlich Phasin.
Übrigens, Bohnen scheren sich - ebenso wie Gurken - herzlich wenig um EU-Verordnungen die versuchen natürliche Formgebung in Krümmungsnormen zu zwängen.
Zum Abschluss noch etwas nützliches für den Kleingärtner, der sich zur Erntezeit gerne mal eine Menge Bohnen gegenübersieht, die er beim besten willen nicht zwingen kann. Bohnen lassen sich prima einfrieren. Und zwar roh, blanchiert oder auch fertig zubereitet. Blanchiert halten sich Bohnen bis zu zwölf Monate - das reicht locker, die Zeit bis zur nächsten Ernte zu überbrücken -, gegart etwa neun.
Ein kostenloser Tipp: Die Bohnen beim Einfrieren portionieren. Denn hat man erst einen kiloschweren Bohnenblock im Tiefkühlfach, dann hilft nur mehr die Kreissäge.