Gondelbahn mit Zukunft?

Hochgeschwindigkeitszüge

Auch wenn sich Geschichte nicht wiederholt…
Wenn mit dem Hyperloop ähnlich umgegangen wird, wie dereinst mit der Magnetschwebebahn, dann sehe ich schwarz für den Hyperloop.

Bereits 1914 gab es erste Experimente mit Schwebebahnen. Mitte der 70er Jahre gab es Teststrecken, auf denen Geschwindigkeiten bis zu 400 km/h erreicht wurden. 2010 wurde der Transrapid beerdigt.

Ich denke die 70er - vielleicht auch noch die 80er - Jahre wären die Zeit gewesen, um eine neue Transporttechnologie einzuführen. Damals setzte man jedoch mehr auf Auto und Flugzeug. Erst viel später zog die Schiene nach.

Die Bahn haben wir bis kurz vor den Börsengang kaputtgespart. Und sie ist letztlich bis heute nicht mehr richtig auf die Beine gekommen ist.

Der ICE zuckelt heute mit durchschnittlich 120 km/h durch die Lande, während die Züge in Frankreich, Spanien oder Japan leicht mal die doppelte Geschwindigkeit auf die Gleise bringen.
Quelle: hochgeschwindigkeitszuege.com

Wenn ich mir das Trauerspiel bundesdeutscher Mobilitätsentwicklung also ansehe, dann steht zu befürchten, dass ich die Fahrt des ersten Hyperloop im Regelbetrieb nicht mehr erleben werde.

Warum ich das schreibe? Ich brauchte ein wenig Anlauf, um mich der neusten Volte des vielleicht unfähigsten Verkehrsministers ever zu widmen.

Weil also bei unseren Nachbarn schon heute Züge durch die Landschaft flitzen, möchte der Scheuer Andi auch gerne seine Eisenbahn aus dem Keller holen und ein bisschen mitspielen. Und wenn der Blick nach vorn nicht so recht gelingen mag - Zukunft ist einfach nicht das Thema eines gestandenen Konservativen - so muss eben die Vergangenheit her halten. Die Vergangenheit bietet das so einiges.

Da hätten wir etwas den Adler, der 1835 mit rasanten 35 km/h von Nürnberg nach Fürth gerauscht, was sage ich, geflogen ist. Wer erinnert sich nicht gerne an diesen Geschwindigkeitsrausch. Seinerzeit wurde mahnend der Zeigefinger gehoben, solch unglaubliches Tempo könne für den Menschen nicht gut sein.

Oder den Schienenzeppelin 1929. Was ein schneidiges Ding. Der würde dem heutigen ICE glatt davonbrausen. 230 km/h brachte dieses Unikum auf die Waage, also Schiene.

Oder eben den TEE. Da glänzen Scheuers Augen. Vielleicht stand er Anfang der 80er Jahre staunend mit offenem Mund vor solch einer schnittigen Diesellok. Vielleicht steht ein Modell von Märklin bei ihm im Schrank. Man weiss es nicht.

Das Design der Lok, das hatte in den 50er Jahren, auch in den 80ern durchaus etwas futuristisches. Und futuristisches aus der Vergangenheit, das lässt das konservative Herz höher schlagen. Warum nicht den TEE wieder beleben. Mit immerhin 140 km/h Spitze könnte er mit dem ICE schon mithalten.

Aber mal ganz ehrlich, glaubt er wirklich, dass ein TEE 2.0 mal eben das schafft, was die Deutsche Bahn mit ihren ICEs über 30 Jahre hinweg nicht geschafft hat? Nämlich eine wirklich flotte Verbindung europäischer Großstädte. Ich höre hinten Frankreich und Spanien lachen, weil die haben ihre Großstädte ja schon an einem funktionierenden Hochgeschwindigkeitsschienennetz.

Nein, für einen Hyperloop sehe ich schwarz.