Abt.: Wurzeln, Datteln und anderes

Garden Updates - September I

Für manche ist der August Spätsommer. Für mich ist der August der Sommer schlechthin. Warum? Das will ich euch sagen.

In Bayern fangen die Sommerferien sehr spät an. Anfang August nämlich. Und das immer. Also auch in meiner Schulzeit. Und: Sommerferien... Sommer... merkt ihr was? Das prägt sich ein. Das bekommt man nicht mehr raus.

Wurzelgemüse

Die vielleicht letzte Aussaat dieses Jahr. Weil es sich dabei um Wurzelgemüse handelt und die verschiedenen Wurzelgemüse sehr ähnlich aussehen, wenn sie aus der Erde kommen - zumindest so lange, bis die Wurzeln auch aus der Erde kommen - habe ich, schlau wie ich bin, die Saatguttüten dazu gelegt und fotografiert.

Was? Ihr könnt nicht entziffern, was da drauf steht? Echt jetzt? Dann lese ich euch das jetzt vor. Das sind, von oben nach unten, äh, ohje, ich hol mir mal die Lesebrille...

Gut, ihr habt gewonnen, ich kann das auch nicht lesen. Aber ich habe ja die Tütchen noch. Also das sind, von oben nach unten, schwarzer Winterrettich, Eiszapfen Radies und Radieserl.

Drachenfliege

Wer Insekten im allgemeinen nicht mag, nicht ausstehen kann, sich vor ihnen gruselt, hat in einem Garten einen schweren Stand. Ich bin mir sicher, selbst der traurigste Steingarten im Villenvorort hält eine beachtliche Fülle Kerbtiere parat.

Wer sich hingegen mit dem Getier anfreunden kann, wird hie und da Juwelen der Evolution entdecken. Wie zum Beispiel diese Libelle.

Blaugurke - Zwischenstand

Ihr erinnert euch, die Blaugurke ist dieses Jahr zum ersten Mal mit Früchten gestartet. Eigentlich recht vielen. Und recht viele von den recht vielen hat sie nach und nach abgeworfen. Ein paar sind noch übrig. Von blau allerdings keine Spur. Nun gut, ein paar Tage hat der Sommer ja noch.

Schrumpelpfirsich

Das war's also mit der Pfirsichernte. Eine letzte Frucht ist geblieben und sieht jetzt so aus:

Vertrocknet, verschrumpelt, von Pilzen aufgefressen.

Ich sag jetzt mal so, ich verpflanze das Bäumchen jetzt mal aus dem Topf in den Boden und gebe ihm noch einmal ein oder zwei Jahre. Wenn dann nichts zu ernten ist, dann heiz ich den Ofen damit ein. Und ich werde das dem Bäumchen vorlesen. Genau so. Um ein bisschen Druck aufzubauen.

Erdbeerzeit

Nein, natürlich ist jetzt keine Erdbeerzeit mehr. Wer jetzt noch Erdbeeren im Supermarkt kauft, darf seinen Enkeln die Sache mit dem Klimawandel noch mal erklären.

Und doch ist irgendwie Erdbeerzeit. Die Pflanzen hauen mit Ablegern um sich, dass es seine Art hat. Und ich fange sie alle ein.

Langsam beschleicht mich ein unbestimmt bestimmtes Gefühl: Was mach ich denn mit all den Ablegern? So viel Platz hat unser Garten gar nicht.

Gut, das Problem vertage ich jetzt erst mal auf nächstes Jahr.

Dattel

Unsere Breiten sind keine Dattelbreiten. Nicht für Anbau, nicht für Ernte und auch sonst wissen wir nicht so recht was anzufangen mit der Frucht.

Vielleicht habt ihr irgendwo hinten im Schrank noch ein paar getrocknete herum liegen. Ich kenne viele Leute, die ein paar Datteln herum liegen haben. Vielleicht weil ihnen mal jemand gesagt hat, das Dörrobst irgendwie gesünder ist als Schokolade. Vielleicht auch, weil ihr mal ein orientalisches Rezept ausprobiert habt. Datteln halten sich ewig. Also werdet ihr die auch noch ewig irgendwo herum liegen haben.

Habt ihr schon mal frische Datteln gesehen? Oder gar probiert? Die sind nicht so süß und auch nicht so klebrig, wie die getrockneten. Kann man so nebenbei wegsnacken.

Ich habe dann eine Hand voll Kerne gesammelt und in Erde gesteckt. Ohne große Hoffnung. Ich glaube, ich habe die Töpfchen dann auch irgendwann aus den Augen verloren. Was soll ich sagen, eines Tages, unverhofft sehe ich, dass einer dieser Kerne ausgetrieben hat. Wie soll ich sagen, eigentlich schlecht für ihn. Denn mehr als ein, zwei Saisons halten tropische Pflanzen bei mir nicht durch. Auch wenn ich mir Mühe gebe.