Ob ich morgen noch so bin
Die Dorks - Die Maschine von morgen
Die Dorks? Ja, über die habe ich schon gelesen. Und wie findste die? Ich habe von denen gelesen, ich habe sie nich gehört und auch nicht gesehen. Nicht in der Glocke, nicht ... aber jetzt, wo du fragst.
Es war bei einem Grillabend - im Jahre 2019 wird es gewesen sein - da drückte mir ein Immobilienmakler (er möge mir verzeihen, dass ich ihn hier nicht mit Namen vorstelle. "Immobilienmakler" passt vom Spannungsbogen her einfach besser) eine Platte von den Dorks in die Hand. Alle hätte ich ihm zugetraut, aber Punk? Echt? Eine Platte von der Barclay James Harvest Revival Band, ja. Auch irgendwas aus der Klassik, vielleicht Kammermusik von Bach. Da wäre ich nicht verwundert gewesen. Aber Punk? Und eine Geschichte hatte er auch dazu. Er kenne jemanden von denen, oder seine Tochter oder halt irgendwie. Hab ich vergessen.
Jedenfalls fand ich den Titel prima: "Der Arsch auf deinem Plattenteller". Bin aber nie dazu gekommen, mir die Platte mal in Ruhe anzuhören. Vor allem, weil ich keinen Plattenteller mehr habe (Stimmt nicht ganz, ist aber für den Spannungsbogen auch ganz gut).
Um jetzt meine erneute Aufmerksamkeit auf die Dorks zu lenken, hat sich ein Spezl unter falschem Namen in die Band eingeschlichen. "Pät Durango" nennt er sich. Wobei doch jeder weiß, dass es sich um "Toni Weißegger" handelt. Aber egal. Jedenfalls hat mir dieser Herr Durango ein Exemplar des neusten Dorks Machwerk "Die Maschine von morgen" in den Briefkasten laboriert. Eine Gefälligkeitskritik hätte er gerne (auch das ist nicht wahr, aber der Spannungsbogen...).
Eine Gefälligkeit. Von mir? Soll er haben.
Für ordentlich Punk fiedelt die Gitarre, also die eine da, ganz schön rum. Aber das ist eben Pät. Wie man ihn kennt, wie man ihn über die Jahre hat schätzen gelernt. Ich habe da so meine eigene Theorie, die ich aber brav für mich behalte.
"Melodisches Punkgeknüppel? Eindringliche Gesellschaftskritik? Old School Metal?" so die Eigenbeschreibung. Hm, ja, das kann man so stehen lassen.
Die Songs überschreiten allesamt die durchschnittliche Aufmerksamkeitsspanne eines durchschnittlichen Konzertgängers. Was auch gut so ist. Denn zum einen - und das ist vor allem auf Konzerten nicht zu unterschätzen - ist es recht schade wenn man sich gerade so schön eingepogt hat und der Song auch gleich schon wieder vorbei ist. Zum anderen - das spielt auf Konzerten gemeinhin nicht so eine große Rolle - haben die Texte geradezu epische Ausmasse. Also nicht so eins, zwei, drei, Pogo, Pogo, Patz, Patz, sondern so richtig mit ganz vielen Zeilen und Inhalt drin. Lohnt sich, in einer ruhigen Minute etwas genauer hinzuhören.
Wenn die mal wieder in der Gegend sind? Ich werde vorbei schauen.
[Die Dorks]: diedorks.de