Abt.: Verkehrskollaps
Die Ampel
Die Ampel ist in aller Munde. Also politisch gesehen. Dabei wird gerne vergessen, dass die Ampel auch an jeder zweiten Straßenecke steht und uns das Leben erschwert.
Die Ampel ist ein Werkzeug der ausgleichenden Ungerechtigkeit. Unter der Ampel leiden die am meisten, die am wenigsten dafür können.
Die Ampel ist nämlich nicht für Fußgänger erfunden worden. Nicht für Reiter und auch nicht für Radfahrer. Sie ist erfunden worden, weil sich Autofahrer nicht benehmen können.
Sie können nicht rücksichtsvoll. Sie können auch nicht maßvoll. Und partnerschaftlich können sie auch nicht.
Die Ampel ist denn auch erfunden wurde, um die Autofahrer vor sich selbst zu schützen. Gäbe es sie nicht, an jeder zweiten Kreuzung käme es zu regelmäßigen Massakern. Und an einen flüssigen Verkehr wäre schon gar nicht zu denken.
Als Nebeneffekt schützt die Ampel auch andere Verkehrsteilnehmer vor den Autofahrern. Versuch doch mal als Fußgänger über die Landshuter Allee zu kommen. Du wirst verzweifeln.
Weil nun also die Ampel für die Autofahrer erfunden worden ist, wurde und wird die Ampel zu Gunsten eben dieser immer wieder überarbeitet und optimiert. Die grüne Welle ist das große Ziel. Und die grüne Welle nimmt keine Rücksicht auf... Verkehrsteilnehmer, die nicht im Auto sitzen.
Als Radler, als Fußgänger, da darfst du schon mal warten. Auch mal länger. Selbst wenn weit und breit kein Auto in der Nähe, die Ampel gebietet dir unverständlich zu verweilen. Wenn es sein muss auch bis tief in die Nacht.
Wobei tief in der Nacht schon auch der kleine Revoluzzer im Fußgänger erwacht und das rote Ampelmännchen mutig ignoriert wird.
Wenn ich zusammenrechne, was ich als Fußgänger oder Radler an roten Ampeln über die Jahre so herum stehe, damit die Autofahrer Autofahren können... das sind Jahre meiner Lebenszeit. Verzeiht mir also, dass ich auf den Autoverkehr nicht allzu gut zu sprechen bin.
[Update]: Gäbe es keine Autos mehr, wir bräuchten die Ampeln wegen den Radfahrern. Denn die sind wie Autofahrer, nur mit Helm.