Die Krauts
Blaukraut im Glas
Ein, zwei, drei, vier... viele Blaukrautköpfe. Die wollen verarbeitet sein.
Sankt Martin, Kirchweih und das Weihnachtsfest. Jede Menge Gelegenheiten zu denen lecker Blaukraut gereicht werden will.
Doch zwischen Ernte und Genuss liegen ein paar Tage, so dass die blauen Kohlköpfe haltbar gemacht werden wollen.
Jetzt ist es ja so, dass sich die Ernte nicht unbedingt an Mengenangaben einschlägiger Rezepte hält. Um genau zu sein ist es so, dass das eigentlich nie passiert. Was schert sich schon so ein Krautkopf um niedergeschriebene Einheiten.
Im konkreten Fall sind es drei Krautköpfe, die sich noch nicht einmal in Kategorien wie groß, klein oder sonst was pressen lassen. Zumal der Schwund durch kulinarische Mitbewerber, also Fäulnis und die Maden, erst bei genauerer Betrachtung ins Gewicht fallen.
Also drei Krautköpfe, befreit von all dem, was man später nicht auf dem Teller haben möchte.
Gerne wird vor der Blaukraft des Krautes gewarnt. Handschuhe, Schürze werden empfohlen. Im Falle meiner Köpfe waren die Empfehlungen etwas übertrieben, aber es soll ja blauere Köpfe als die meinen geben.
Klein machen
Der aufregende Teil der Verarbeitung, das Kraut muss klein gemacht werden. In meinem Haushalt fand sich dafür ein geeignetes Werkzeug: Ein Krauthobel. Wer so was nicht hat: Ein ordentliches Messer leistet ebenfalls gute Dienste.
Ist das Kraut schön klein, dann ab in den Topf. Also einen großen Topf. Dazu Gewürze und so Sachen. In diesem Fall, und das möchte ich betonen, werde und kann ich keine genauen Mengenangaben für die Sachen machen. Die muss ein jeder nach seinem Gusto austarieren.
Die Zutaten
Nichtsdestotrotz seien die Sachen hier aufgelistet:
- Äpfel, zwei waren es, süß und mehlig.
- Schweineschmalz, ordentlich zwei Esslöffel.
- Schweinebauch, geräuchert, gepökelt, einfach rein damit.
- Eine Zwiebel, muss nicht gewürfelt sein, kann aber.
- Essig, wegen Farbe und Geschmack. Nicht nur ein Schuss, eher eine Tasse.
- Nelken. Weil nur gemahlen vorgefunden, eben gemahlen.
- Zucker, nicht zu knapp.
- Salz, ganz klar.
- Und Wein nach Belieben.
Das sieht dann so aus:
Jetzt kochen. Schön heiß aufkochen und dann geraume Zeit vor sich hinköcheln lassen. Je länger, desto weich das Ergebnis. Gelegentlich umrühren. Wär jammerschade, wenn das anbrennt.
Probieren ist erlaubt. Wenn die Konsistenz den Wünschen entspricht, dann geht es ans Abfüllen. Gläser mit Schraubverschluss sind das Mittel der Wahl. Das können Gläser sein, die in früherer Zeit schon einmal Blaukraut beherbergt haben, das können auch extra zu diesem Zweck gekaufte Einmachgläser sein.
Sind die Gläser voll, dann ab mit ihnen in den Ofen. Gut eine halbe Stunde bei 180 Grad und gut ist. Wer einen zweiten großen Topf hat, kann die Gläser auch in diesem eine viertel Stunde kochen. Aber wer hat schon zwei große Töpfe heutzutage?!