Abt.: Gesundheitsvorsorge
Autofahren ist gefährlich...
Um die allgemeine Lebenserwartung von Jahr zu Jahr steigern zu können, ist es von Vorteil, möglichst gesund in das hohe Alter vorzustoßen. Mit dem Auto geht das sehr schlecht.
Ich möchte jetzt nicht mit irgendwelchen Vergleichen aufwarten. So was wie "wenn das Rauchen verboten wird, dann aber auch das Autofahren". Das ist mir zu billig. Und als nichtrauchenden Raucher ist mit das letztendlich auch einigermaßen schnuppe, wo ich überall nicht rauchen darf.
Auch das Thema Geschwindigkeitsbegrenzung ist nicht meins. Sollen sie sich doch darennen auf den Autobahnen. Ist blöd, aber nicht mein Thema.
Das mit den Abgasen und den Folgen für Mensch und Umwelt? Daran arbeiten sich andere zur Genüge ab. Auch ich, aber an anderer Stelle.
Mein Thema ist heute das Thema "Bewegung". Denn wer Auto fährt, bewegt sich nicht. Wird dick, rostet ein, bekommt Herz-Kreislauf-Probleme und liegt damit der Krankenkasse auf der Kasse.
Und wer die Krankenkasse belastet, der belastet die ganze Gesellschaft. Und - jetzt streife ich doch, was ich nicht streifen wollte - reiht sich damit ein in den Kanon der übrigen Krankenkassenbelaster. Also der Raucher und Raser, der Skifahrer und Paraglider. Aber das führt zu weit und lenkt nur ab.
Ich denke, wenn es gelingt Kurzstrecken mit dem Auto zu unterbinden, ist der allgemeinen Gesundheit und der Entlastung des Gesundheitssystems sehr geholfen.
Damit das gelingt, schlage ich einen Drei-Stufen-Plan vor:
1. Stufe
Kurzsteckenbenzin verteuern und gleichzeitig Anreize schaffen. Etwa: Wer Kurzstrecken zu Fuß zurück legt, bekommt die doppelte Zuzahlung beim Zahnersatz.
2. Stufe
Kurzstrecken abschaffen. Da gibt es zwei vielversprechende Ansätze. Der eine, die Kurzstrecke so kurz machen, dass man schon drüber hinaus ist, wenn man die Parkbucht verlassen hat. Der andere, aus der Kurzstrecke eine Langstrecke machen.
3. Stufe
Bleibt der gwamperte Kurzstreckenfahrer renitent, dann muss der Gesetzgeber einspringen. Etwa Zwangsdrosselung der Autos auf Schrittgeschwindigkeit bis zu eine Entfernung von 10 Kilometern. Da denkt sich auch der letzte Bleifuß "da geh' ich besser gleich zu Fuß".
Vielleicht kann die Krankenkasse auch so Aussteigerkurse für schwerst Abhängige Kilometerfresser anbieten: "Zu Fuß gehen für Anfänger".
Die Städte könnten zum Beispiel eigene Wege nur für Fußgänger ausweisen. Eine griffigen Namen hätte ich da schon: Fußweg. Für die das zu popelig ist auch: Trottoir.
Und das Telekolleg im Bayerischen Rundfunk bietet eine Reihe "Der Fußgänger im urbanen Umfeld" oder "Wie setze ich die Beine richtig ein".
Vielleicht lässt sich über Mode und Konsum ein entsprechender Trend kreieren. Extra bequeme Gehschuhe und schnittige Funktionsklamotten. Sandalen im Sommer und Stiefel im Winter. Mit einer Kollektion von Jean Paul Gaultier.
Die neu gewonnenen Fußgänger können such zu Interessengruppen zusammen schließen. "Gemeinsam zum Kiosk und zurück" zum Beispiel. Oder "Morgens in die Arbeit und Abends wieder heim".
Ihr werdet sehen, das tut gar nicht weh.